Ein Umzug ist oft mit der Kündigung der alten Wohnung verbunden – doch wann muss die Kündigung erfolgen, um rechtzeitig auszuziehen? Welche Fristen gelten für Mieter, und gibt es Ausnahmen? Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren Mietvertrag richtig kündigen und rechtliche Probleme vermeiden.
1. Welche Kündigungsfrist gilt für Mieter?
1. Gesetzliche Kündigungsfrist für unbefristete Mietverträge
Drei Monate Kündigungsfrist gemäß § 573c BGB
Die Kündigung muss bis zum dritten Werktag eines Monats eingehen, damit der laufende Monat noch mitzählt
Beispiel: Kündigung bis 3. April → Mietvertrag endet am 30. Juni
2. Sonderregelungen für Staffelmietverträge oder Zeitmietverträge
Befristete Mietverträge können oft nicht vor Ablauf gekündigt werden
Staffelmietverträge können besondere Kündigungsfristen enthalten
3. Kündigung durch Vermieter – Längere Fristen
Vermieter müssen je nach Mietdauer längere Kündigungsfristen einhalten
Mietdauer unter 5 Jahren: 3 Monate
Mietdauer zwischen 5 und 8 Jahren: 6 Monate
Mietdauer über 8 Jahre: 9 Monate
Tipp: Falls der Mietvertrag eine längere Kündigungsfrist für Mieter enthält, ist diese oft unwirksam – gesetzlich gelten immer maximal drei Monate.
2. Wie kündige ich meine Wohnung richtig?
1. Schriftliche Kündigung erforderlich
Kündigung muss schriftlich erfolgen (E-Mail oder mündlich reicht nicht)
Unterschrift des Hauptmieters notwendig
2. Zustellung der Kündigung nachweisen
Per Einschreiben mit Rückschein senden oder persönlich mit Bestätigung übergeben
Falls per Post: Frühzeitig abschicken, um Fristen einzuhalten
3. Inhalt des Kündigungsschreibens
Adresse der Wohnung & Mietvertragsdetails
Kündigungsdatum & Hinweis auf gesetzliche Frist
Falls nötig: Bitte um Termin für Wohnungsübergabe
Tipp: Falls mehrere Mieter im Vertrag stehen, müssen alle Hauptmieter die Kündigung unterschreiben.
3. Gibt es Möglichkeiten, früher aus dem Mietvertrag auszusteigen?
1. Nachmieter stellen
Manche Vermieter akzeptieren einen Nachmieter, wenn er zahlungsfähig ist
Keine gesetzliche Pflicht für den Vermieter, einen Nachmieter zu akzeptieren
2. Außerordentliche Kündigung
Möglich bei unzumutbaren Mängeln, z. B. gesundheitsgefährdendem Schimmel
Möglich, wenn der Vermieter sich nicht an vertragliche Pflichten hält
3. Kündigung im Härtefall
Falls die Wohnung unbewohnbar wird
Falls der Mieter aus gesundheitlichen oder beruflichen Gründen umziehen muss (z. B. Versetzung ins Ausland)
Tipp: Falls der Vermieter nicht auf eine außerordentliche Kündigung eingeht, kann eine rechtliche Beratung helfen.
4. Kündigung & Wohnungsübergabe – Was muss erledigt werden?
1. Übergabe rechtzeitig planen
Termin mit Vermieter vereinbaren
Falls nötig, Mietvertrag prüfen, ob Renovierungspflichten bestehen
2. Wohnungsübergabeprotokoll anfertigen
Alle Räume gemeinsam prüfen
Falls Schäden vorhanden sind, dokumentieren & fotografieren
3. Schlüsselübergabe regeln
Alle Schlüssel abgeben & quittieren lassen
Falls eine Nachzahlung für Nebenkosten fällig wird, prüfen
Tipp: Falls es Streit mit dem Vermieter gibt, sollte die Wohnungsübergabe mit Zeugen erfolgen.
5. Häufige Fehler bei der Kündigung vermeiden
Kündigung zu spät abschicken → Lösung: Fristen frühzeitig prüfen & schriftlich kündigen
Nur mündlich oder per E-Mail kündigen → Lösung: Immer schriftlich & mit Nachweis
Nachmieter suchen & denken, der Vermieter muss ihn akzeptieren → Lösung: Nur mit Zustimmung des Vermieters möglich
Renovierungspflicht falsch einschätzen → Lösung: Mietvertrag prüfen & ggf. rechtliche Hilfe einholen
Tipp: Falls Unsicherheiten bestehen, kann eine Mietrechtsberatung helfen, um Fehler zu vermeiden.
6. Checkliste für eine fristgerechte Kündigung
Vor der Kündigung:
Mietvertrag prüfen – welche Fristen gelten?
Falls nötig: Alternativen wie Nachmieter oder Sonderkündigung prüfen
Während der Kündigung:
Kündigung schriftlich einreichen (per Einschreiben oder persönlich)
Falls nötig, Bestätigung vom Vermieter anfordern
Falls Unsicherheiten bestehen: Mieterschutzbund oder Rechtsberatung kontaktieren
Nach der Kündigung:
Wohnungsübergabe vorbereiten & Protokoll erstellen
Schlüssel vollständig zurückgeben & quittieren lassen
Falls Kaution offen ist: Rückzahlung mit Vermieter klären
Tipp: Falls die Kaution nicht zurückgezahlt wird, kann eine schriftliche Mahnung mit Fristsetzung helfen.
Fazit: So kündigen Sie Ihre Wohnung rechtzeitig & korrekt
Die gesetzliche Kündigungsfrist beträgt drei Monate – längere Fristen sind oft unwirksam
Kündigung muss schriftlich & mit Nachweis erfolgen
Nachmieter stellen ist nur mit Zustimmung des Vermieters möglich
Wohnungsübergabe sorgfältig mit Protokoll dokumentieren
Falls Probleme mit dem Vermieter auftreten, kann eine Mietrechtsberatung helfen
Steht ein Umzug an & Sie möchten sicherstellen, dass Ihre Kündigung fristgerecht erfolgt? Praktik Transport unterstützt Sie nicht nur beim Umzug, sondern hilft Ihnen auch mit wertvollen Tipps zu Mietrecht & Wohnungswechsel! Jetzt unverbindliches Angebot einholen!